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Werkzyklus „Pop-Gärten“

Idylle der medialen Kontamination: Kunstscherben affizieren Fundstücke und Banales. Das Enselmble als Stimulans einer libidinösen und frivolen Imagination.
Kroeners „Pop-Gärten“ sind Skulpturen des bizarren Einfalls: Fragmente von Malerei treffen auf industrielle Werkstücke, high-tech-Elemente, aber auch auf Fundstücke aus der Natur oder banale Kunststoffprodukte unserer Alltagswelt. Diese irrationalen Konstellationen des Gegensätzlichen erzeugen Effekte, die zunächst an das Bildgedächtnis des Betrachters appellieren: Kunstgattungen wie Aktmalerei oder Portrait erscheinen als Thema aufgerufen und werden zugleich zynisch relativiert. Der künstlerische Glamour vom Malerei zerbricht in der Konfrontation der unterschiedlichen Materialien, die im Ensemble dieser Skulpturen zusammengefügt erscheinen. Die klischeehafte Symbolkraft der Elemente wirkt parodistisch, wenn technoide Gebilde phallische Formen imitieren oder mit Pathos inszenierte Kopffüßler auf Metallsäulen zu stehen kommen. Die Irritation des Betrachters ist kalkuliert: Das Medium Malerei wird provokativ hinterfragt und bestärkt zugleich. Seine narrativen Potenzen behaupten sich sogar dann noch, wenn sie so salopp vorgeführt werden wie in Kroener Titanic-Parodie, wo ein rotes Plastikschiffchen eine Bergkulisse im weißen Gipsmeer rammt.

Dr. Wolfgang Walliczek